5. Die Liebe leben


Wer lieben kann ist glücklich, das wusste bereits Hermann Hesse. Doch wie können wir dies, lieben? Und was ist eigentlich Liebe? 
Das sind wohl fragen, die einen jedoch von uns zu einem gewissen Punkt in unserem irdischen Leben beschäftigen. Ich glaube, dass sich jeder Mensch danach sehnt, geliebt zu werden. Auch wenn er es nicht offensichtlich spürt. Liebe ist ein Bedürfnis, dass menschlich ist. Liebe gehört zum Leben und lieben macht glücklich. 
Ich möchte in diesem Blogpost keine allumfassende Definition von Liebe geben oder euch indoktrinieren, ich möchte euch meine Sichtweise auf das gewaltige Konzept der Liebe aufzeigen und zunächst abstrakt und abschließend ganz konkret erklären, weshalb die Liebe in meinem Leben eine wichtige Rolle spielt. 

 

Doch zurück zum Anfang. Was ist eigentlich Liebe? Dem haben sich nicht nur Philosophen, Soziologen und Naturwissenschaftler angenommen, ein jeder fragt es sich. Doch eine Antwort gibt es nicht. Weil liebe für jeden anders ist. Weil jeder anders denkt und fühlt. Weil ein jeder etwas anderes braucht. 
Für mich ist Liebe Glück. Das Glück, geliebt zu werden und das Glück, das Gefühl der Liebe empfinden zu können. Denn Liebe ist kein abstraktes Konstrukt, dass sich ganzheitlich erschließen lässt. Liebe ist wie die Sprache. Ein System, das gesellschaftlichen Konventionen unterliegt, das ein jeder jedoch für sich selbst nutzt, Das sich wandelt und bewegt. Und das unbeschreiblich erscheint, das unfassbar daherkommt. Das einem Gefühle beschert, die den Verstand übersteigen. Liebe ist mächtig. 

Liebe ist eine Strömung, die uns mitreißt. Die uns einnimmt, die uns nicht wieder hergibt. Ein Strom aus Emotionen. Die in unterschiedliche, verworrene, unvorhersehbare Richtungen geht. 

 

Ghandi sagte einmal: Liebe ist die stärkste Macht der Welt, und doch ist sie die demütigste, die man sich vorstellen kann. 

 

Denn wer der Liebe begegnet, wer sich von ihr mitreißen lässt, erfährt ihre wahre Beschaffenheit. Die Kraft, die in ihr schlummert: Demut. Geliebt zu werden, ja selbst zu lieben erfordert Demut. Der Begriff kommt aus dem althochdeutschen und bedeutet so viel wie die Gesinnung eines Dienenden (das könnt ihr sogar auf Wikipedia nachlesen). Und das ist es, was das Konzept der Liebe für mich bedeutet. Liebe bedeutet, sich demütig mit dem Strom treiben zu lassen. Die Emotionen, die Gedanken, die Umbrüche, die der Strom mit sich bringt, zuzulassen. 
Liebe bedeutet zulassen. Zulassen, dass eine andere Person den eigenen Geist, die eigenen Sinne, die eigenen Gedanken vollkommen in Beschlag nimmt. Dass man das eigene Wohl in den Schatten stellt, um einen anderen glücklich zu machen. Dass einem das Glück eines anderen die Ruhe, die Zufriedenheit, ja die Exstase bringt, die einem kein irdisches Gut bringen kann. Demütig zuzulassen, das bedeutet lieben für mich. 


Nun, was bedeutet Liebe konkret für mich?

Auch diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Denn um ehrlich zu sein, hatte ich selbst nicht erwartet, sie erfahren zu dürfen. Die Liebe. 

Natürlich habe ich in meinem vergangenen Leben oft darüber nachgedacht, was liebe ist und ob ich lieben kann. Und ich hatte bereits Partner, von denen ich annahm eine Art von Liebe zu verspüren. Doch nun weiß ich, dass sie es nie gab. Bis jetzt. 
Denn nun habe ich sie getroffen, meine Liebe. Eine Person, die mir mehr gibt, als ich zu fühlen, denken und tun geglaubt habe. Einen Menschen, der mir mehr gibt, als ich brauche. Der mir zeigt, was Demut heißt. Der mit offenbart, wie man zulässt. Der mir beweist, dass es sie gibt. Die Liebe. 
Und obwohl ich nun Liebe mit dem Gefühl zu dieser einen, unbeschreiblich bezaubernden Person beschreibe, glaube ich, dass Liebe vielschichtiger ist. 
Denn auch für meine Eltern empfinde ich Liebe, Demut. Dankbarkeit. Und auch für gute Freunde empfinde ich ein Gefühl, dass sich durch eine Form von Liebe beschreiben lässt. 
Doch diese Formen der Liebe haben nichts mit diesem einen gewaltigen Gefühl zu tun, dass ich euch zu beschreiben versuche. Der Wunsch, mit einer Person eins zu werden. Eins zu sein. Die Gewissheit, sein Wohlergehen in dem anderen zu finden und den anderen bedinungslos so zu nehmen, wie er ist. Zuzulassen, dass einen ein Anderer vollkommen einnimmt. 
Demut, Entschlossenheit, Gelassenheit, Wille, Toleranz. Das ist es, was Liebe zu dem macht, was es sein sollte. Ein Gefühl, das alles andere nichtig erscheinen lässt. Eine Kraft, die mächtiger ist, als alles andere auf der Welt. Das Glück, das alles übermannt. 


Liebe ist groß. Liebe ist mächtig. 
Und ich glaube, dass egal wen oder was wir lieben, wenn wir es von ganzem Herzen, in tiefster Demut und mit größter Entschlossenheit tun, dann kann Liebe alles übersteigen, ja Welten verändern. 

Deshalb nehmt sie an, greift sie, haltet sie fest: die LIEBE. 

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