7. Hoffen auf Hoffnung

 

Die Welt steht Kopf. Und das nicht erst, als sich Anfang diesen Jahres der Virus, der unser aller Leben in Beschlag nimmt, seinen Weg in die Medien und somit auch in unsere Köpfe gebahnt hat. Krisen werden größer. Naturkatastrophen häufen sich. Sie reißen Häuser, Menschen und Existenzen mit sich. Immer mehr Menschen fliehen. Vor diesen Katastrophen, vor Kriegen oder einfach, weil sie die Grenzen des Humanität am eigenen Leib erfahren. Gleichzeitig breitet sich rechtes Gedankengut immer weiter aus. Menschen werden kategorisiert, beschimpft, verachtet, gehasst und sogar getötet. Weil sie anders denken, weil sie anders leben, weil sie anders sind. Weil sie für etwas kämpfen, dass einem anderen nicht gefällt. Wo bleibt die Sicherheit? Die Sicherheit, ein freies Leben führen zu können. Denken, machen und tun zu können, was man möchte. Wo bleibt da Vertrauen? Vertrauen auf Frieden, auf Humanität und auf das Gute. Wo bleibt da Hoffnung? 

 

Gerade innerhalb der letzten 8 Monate konnten wir beobachten, wie rasant unsere Sicherheit, unsere Vertrauen und Hoffnung bröckeln. Wie wir uns in einem System, das uns gerade das verspricht, zunehmend unsicher fühlen. Weil ein Virus Leben gefährdet und wir zu einem Überträger dessen werden könnten. Weil es Menschen gibt, die Andere für ihr Engagement und ihr Gedankengut angreifen. Weil wir Freiheiten aufgeben, um andere zu retten. Weil Menschen sich autokratischen Herrschern  unterwerfen, die patriarchisch und egoistisch handeln. Weil immer mehr Menschen egoistisch denken und handeln.
Das alles lässt uns zweifeln. An dem was richtig ist. Wir zweifeln an unserem Verhalten. Wir zweifeln, an dem, was wir glauben. Ich ertappe mich, wie ich selbst beginne, an allem zu zweifeln. Und ich frage mich zunehmend: Was bleibt uns noch?

 

Und obwohl ich weiß, dass ich privilegiert bin und mich vermutlich keine Krise meinen Job, meine Wohnung, vermutlich keinen geliebten Menschen treffen wird (wobei ich mir natürlich auch dabei natürlich nie sicher sein kann) und auch nicht meine Existenz kosten wird, habe ich mich bewusst mit dem Gefühl der Unsicherheit und des Zweifelns auseinander gesetzt. Dabei hat mir einen Eigenschaft besonders geholfen: mein Optimismus. Denn ich habe Hoffnung. Ich habe Vertrauen. In etwas Größeres und in jeden Einzelnen von uns. Wir haben die Möglichkeiten und wir haben die Fähigkeiten Krisen zu bewältigen. Einander zu helfen, zu schützen und zu unterstützen. Aber dafür müssen wir zusammenhalten und dürfen eines nie verlieren:  die Hoffnung.

Sie ist alles was wir haben und alles was uns trägt. Sie ist unsere Anker und unser Segel. Sie treibt uns voran und macht Unmögliches möglich. Wenn wir zusammenhalten, wir dazulernen, unser Verhalten immer wieder hinterfragen und anpassen, wir verzichten und standhaft bleiben, dann können wir alles schaffen. Dann ist es egal, wie lange wir mit einem Virus leben müssen, der uns alle in Gefahr bringt, weil wir uns schützen. Dann ist es egal, wie viele Naturkatastrophen uns treffen, weil wir zusammenhalten. Und dann ist es notwendiger denn je, offen für seine Meinung einzustehen, miteinander in die Diskussion zu treten und offen aufeinander zuzugehen. Denn alle Krisen gründen doch irgendwo in einer fehlenden Bereitschaft, gemeinsam miteinander zu kämpfen. Für etwas Größeres.

Denn jeder von uns hat etwas, das ihn antreibt (auch wen ich den Spruch in irgendeiner Werbung aufgeschnappt habe, finde ich ihn unglaublich stark) und meint etwas ist Hoffnung. Ich hoffe, ihr teilt sie mit mir. 

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